Freitag, 13. März 2009

Stupid Swedish guy is driving a German car...

... zu dieser Überschrift, oder in diesem Zusammenhang besser gesagt Headline, riet mir mein schwedischer Mitbewohner Milan als es vor gut einer Woche zu einer Rettungstat der besonderen Art kam.

Es war gegen Mittag, als ich mich nichtahnend über meine Köttbullar hermachte, da klingelte es an der Tür. Julia informierte mich dass mein Mitbewohner Arjan mit dem Auto feststeckte und starke Männer benötigt wurden. Da der Schnee in Karlstad langsam am abtauen war, setzte, wie hier momentan üblich, an besagtem Tag ein munteres Schneegestöber ein und good old Karlstad war nach wenigen Minuten wieder fest eingeschneit. Starke Männer, kein Problem dachte ich und so trafen wir uns auf dem Parkplatz zu dritt ein um den Karren aus dem Schnee zu ziehen. Entweder waren wir jedoch zu schwach oder das Auto zu stark, jedenfalls endeten alle Zieh- und Drückversuche in der Bedeutungslosigkeit. In unserer Hilflosigkeit wurde immer mehr Manneskraft aquiriert, doch auch die Verdopplung unserer Kräfte verpuffte im leeren. Und da lerne ich als BWL'er was von Skaleneffekten, so ein Bödsinn! Erste Zweifel entstanden aber dann an der Fahrlinie, denn das Auto steckte definitiv neben dem eigentlichen Fahrweg fest, daran bestand trotz munteren Schneetreibens kein Zweifel. Bis heute Frage ich mich in schlaflosen Nächten ob die Abkürzung die mein schwedischer Freund da nehmen wollte auch wirklich mehr als 5 Meter Wegersparnis gebracht hätte. Jedenfalls konnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen, dass unsere Befreiungsaktion über 2 Stunden dauern sollte und meine Köttbullar noch einmal in die Mikrowelle mussten. Aber nun genug der tausend Worte, eine Bilderreihe beschreibt unsere wagemutige Befreiungsaktion am besten:


Fragen über Fragen: Warum steckt Arjans Auto fest...?



Mit Streusalz, Besen und Schippen versuchten wir die Eisplatten die sich unter der Schneedecke befanden zu eliminieren. Beim Räumen des Schnee's mit Eishockey- und Golfschlägern (!!! - leider keine Fotos) dann die frappierende Entdeckung...




Schnell war klar, weitere Maßnahmen waren nötig: Wagenheber raus! Aber ohne Untersatz war auch das zu wenig, Industriepaletten mussten her: Und hoch die Karre!

Erkennt schon jemand das Übel?

Richtig: Bei ausreichendem car-lifting wird der Grund des Feststeckens sichtbar, ein nicht allzu kleiner Felsbrocken! Mit Abschleppseil nahmen wir uns der Herausforderung an, wobei wir den Stein nur langsam herausgezogen bekamen!

Geschafft, der heilige Volkswagen war befreit...


Und nahm schon wenig später wieder seine Fahrt auf!


Und nun? Mein Mitbewohner hatte wohl vegessen, dass die Parkplatzumrandung aus nicht allzukleinen Steinchen besteht. Der Untersatz des Autos ist merklich zerstört, um nicht zu sagen aufgesplittert. Wie groß eventuelle weitere Schäden sind ist mir bis dato unbekannt. Und was sagen wir dazu: Stupid Swedish guy is driving a German car...

P.S. Bisher bin ich noch dabei Arjan davon zu überzeugen, dass deutsche Autos denjenigen überlassen werden sollten, die die Fahrkunst beherrschen, also uns Deutschen. Alle diejenigen die in Schweden schonmal Bus gefahren sind wissen was ich meine!
Gruß daheim!
Henrik

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