Sollte durch meinen letzten Beitrag der Eindruck entstanden sein, nächtliches Musizieren und weiterer "Blödsinn" können tagtäglich in Hülle und Fülle genossen werden, muss ich, der Richtigkeit halber, nun auch vom durchaus vorhandenden "ernsthaften" Teil des Auslandssemesters berichten.
Heute stand für uns Sprachinteressierte die Klausur in "Schwedish as a foreign Language 1" auf dem Programm. Offizielle Zeitansetzung: 8.15 - 12.15 Uhr. Offensichtlich, da ich jetzt schon schreibe, dass man nicht die ganzen 4 Stunden zum Bearbeiten der Klausur benötigte. Vorausgegangen waren dem schriftlichen Examensteil heute, Hörverstehensübungen am gestrigen Tag. Zu lernen gab es somit dank unserem Buch und einer Flut an Zetteln genug. Das grösste Problem stellte wohl der selbstzuverfassende Text dar, der nach ca. 2 Monaten noch nicht ganz so einfach von der Hand geht. Lief aber alles in allem gut, wobei nicht verschwiegen werden darf, dass für uns Deutsche das Lernen der schwedischen Sprache doch deutlich angenehmer ist als für unsere "Exoten" aus Asien oder Mexiko. In Vorbereitung auf die Klausur wurde, wie man es (zumindest vom Fachbereich Wirtschaft) aus Deutschland kennt, mit viel Präzision gearbeitet, Platznummerierungen inklusive. Wichtig auch zu erwähnen, dass keine Nummern zu ziehen waren, das machen die Schweden nämlich auch mal ganz gerne, selbst im ansässigen Blumenladen. Verblüffen konnte da nur, dass Toilettengänge während der Bearbeitungszeit erlaubt waren, was sich schnell erklären sollte, da sich die Toilette im hinteren Bereich des Klausursaales befand. Genauso sind Schliessfächer für Wertsachen in in heimischen Gefilden wohl eher als Seltenheit anzusehen. Bei so viel Überwachung stellt sich nur die Frage wo die Kameras in der Toilette platziert waren...
Nach diesen paranoiden Gedanken zurück zum Thema. Nachdem ich meinen ersten Kurs "Aspects of Sweden" schon vor ca. 2 Wochen abgeschlossen habe, ist die Hälfte des Semesters geschafft, sollte unsere wehrte Leherin meine Schrift lesen können. An dieser Stelle gilt es eine weitere Besonderheit der schwedischen Prüfungsordnung nicht unerklärt zu lassen. Mit dem Bleistift darf nicht nur sondern soll ausdrücklich geschrieben werden. Was in Deutschland undenkbar ist gilt hier als Usus und soll für eine ordentliche Klausur bürgen. Kein Rumgeschmiere und Durchgestreiche sondern einfaches radieren...
Zurück zu meinem Kursplan. Wie erwähnt sind die ersten 15 meiner insgesamt 30 geforderten Credit Points geschafft. Ab nächster Woche steht mit "Swedish as a foreign Language2" und "International Trade Theory" meine 2. Semesterhälfte auf dem Programm. Sollte dies genauso gut laufen wie der erste Teil bin ich zufrieden.
So, dies war mein erster Eintrag von einem schwedischen Computer (überwacht?). Da mein Internet zu Hause derzeit nicht funktioniert schreibe ich erstmal von der Uni aus. Etwas verwirrend ist hier lediglich die Buchstabenanordnung. "Z" und "Y" sind vertauscht und das "ü" fehlt ganz. Was sonst noch differiert werde ich sicher bald noch leidvoll erfahren.
Kära hälsningar från Sverige. Vi syns!
Henrikksson
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