Nach nun schon 3 Wochen Schweden, genauergenommen 22 Tagen, wird es langsam aber sicher Zeit dies Revue passieren zu lassen.
Da wäre zu Beginn die lange Anreise zu erwähnen. Am 14. August kurz vor 22 Uhr abends startete der Zug in Gießen, ehe Chris (mein Gießener Kumpane, an dieser Stelle ein Verweis auf seinen Blog: http://linkblog.over-blog.de/) und ich gegen halb3 nachts den Flughafen Köln/Bonn erreichten. Zeit war noch genug, hob unser Flieger doch erst um 6.45 Uhr ab. Wir hielten uns irgendwie wach und trafen nach dem Check-In auch noch Sandra und Claire, ebenfalls 2 Gießener Studenten auf dem Weg ins hübsche Falun. Nach 2 Stunden Flugzeit war Stockholm/Arlanda erreicht. Wieder genug Zeit um mit dem Shuttle zum Bahnhof zu gelangen um dann die Zugfahrt ins schöne Karlstad zu starten. Gegen 16.30 war das Ziel erreicht.
Am Bahnhof angekommen und zu unserer Wohnsiedlung eskortiert musste ich feststellen dass mein Hoststudent mich nicht wie geplant abholte. Na ja meinen Schlüssel bekam ich und das Haus war auch zu finden. Etwas irritiert tastete ich mich in den ersten Stock hervor um am hinteren Ende des Ganges und nach mistrauischen Blicken aus der Küche mein Zimmer zu finden. Nachdem 5 Minuten der Unfähgikeit des Türeöffnens (man dreht in Schweden grundsätzlich in die andere Richtung als bei uns!) stand ich auch schon in meinem Reich. Sauber war es, kein Wunder war der Vormieter doch Deutscher. Nur stellte sich schnell heraus, dass der Gute alles aber auch wirklich alles was nicht niet und nagelfest war mitgenommen hatte. Wenn auch nicht Kofpkissen und Decke so hatte er mir doch immerhin eine etwas durchgelegene Matratze dortgelassen. Nach dem ersten Gedanken an eine warme Dusche musste ich feststellen, dass sich dies ohne Duschvorhang nicht so gut macht (wie gesagt er hat wirklich alles mitgenommen). Nach kurzer Zeit des Umschauens, die Hausführung durch meinen Host fiel ja flach, kam gleich das Deutsche Gen zum Vorschein. Nach den ersten Bekannschaften die am Bahnhof getroffen wurden und der Erkenntnis, dass wir teilweise schon im gleichen Flieger saßen, rotteten wir uns ein erstes Mal zusammen. Und was machen Deutsche ohne Ortskenntnis..., richtig den erstbesten Supermarkt ausfindig machen und Bier kaufen. Doch schon diese erste Tat trieb uns wahre Tränen in die Augen. Da Getränke mit mehr als 3,5% alkoholgehalt nur in den staatlichen Läden namens "Systembolaget" verkauft werden dürfen, mussten wir mit 3,5%igem Bier vorlieb nehmen und umgerechnet zw. 5 und 6 Euro für den 6Pack Dosenbier hinblättern. Na ja nach der langen Anreise hatte man es sich verdient.
Hier in der studentischen Wohnsiedlung herrschte noch große Ruhe, hatte der Arrivalzeitraum für die Internationals doch grade erst begonnen und die Schweden noch über eine Woche Zeit um zum Studiumsstart einzutreffen, die Ruhe vor dem Sturm also...
In den nächsten Tagen erhöhte sich die Auslastung aber schlagartig, neben uns zahlenmäßig am meisten vertretenden Deutschen, wurden Spaniern, Franzosen, Holländern, Polen, Ungarn, Amerikanern und Chinesen auch einige Exoten aus Mexiko oder Syrien begrüßt.
Aufgrund der für mich bis dato nicht vorhandenden Hostgruppe schloss ich mich doch kurzerhand einer anderen Gruppe an, wobei wir von 2 schwedischen Studentinnen die ersten 3 Tage bis zum Beginn der Einführungswoche bestens betreut wurden. So konnten wir bereits die Stadt erkunden, schwedische Bräuche kennenlernen und am Samstag gleich schonmal feiern gehen. Auch hier reibt man sich angesichts der Preise (10€ Eintritt und 6€ für das billigste Bier sind hier normal) die Augen. Apropos Bräuche, neben Frühstück, Film- und schwedischem Liederabend wurden wir gleich Opfer neuer Sprachbarrieren. Die Frage "Vill du fika" war keineswegs ein unmoralisches Angebot sondern nur die höfliche Einladung zum Kaffeetrinken vorbeizukommen. Man sollte also sich also keinesfalls wundern sollte man mit "Will dü fii-iika" angesprochen werden.
Weiter ging es mit der offiziellen Einführungswoche, bei der neben organisatorischen und formellen Dingen Stadterkunden und eine Art Schnitzeljagd auf dem Programm standen, und wie so oft die Party am Abend. Dabei schienen insbesondere die Spanier und Franzosen nicht partymüde zu werde. "Party all night long", "nouvelle surrounde systeme", "trinking beer", wobei sie mittlerweile auch ruhiger geworden sind.
Der Freitag stand dann zu unserer freien Verfügung, was für diverse Einkäufe in der Stadt und vor allen Dingen einem Ikeabesuch genutzt wurde. Unerlässlich war dabei insbesondere Kissen, Decke und Duschvorhang zu bekommen. Zu Ikea kann man sagen, dass hier wirklich alles genauso ist wie in Deutschland und der hiesige schon eine kleine 2. Heimat für uns geworden ist. Für umgerechnet 50Cent bekommt man HotDog und nachfüllbare Getränke was bei den Preisen in Schweden wirklich hervorzuheben ist.
Desweiteren wurde die Joggingstrecke erkundet, die unmittelbar hier durch den Wald führt und im Dunkeln sogar beleuchtet ist und somit auch für die späteren Jahreszeiten zur Benutzung steht. Soweit die erste Woche, die größtenteils von Regenwetter begleitet wurde, aber womit sollte man hier sonst rechnen...
Hej då,
Henrik
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen