Bis die Tage
Samstag, 13. September 2008
Norrköping
Bis die Tage
Donnerstag, 11. September 2008
Wunder...
Da passt es zu erwähnen, dass wir der gestrigen Aufgabe unserer Hostgruppe etwas deutsches zu kochen gerecht geworden sind. Kartoffelpuffer mit Apfelmus, Salat gab's auch, der Deutsche ernährt sich schließlich gesund. Kleine Schnittwunden an den Händen habe ich zu beklagen, aber so kommt's wenn man Kartoffelschälen und -reiben nicht gewohnt ist und ansonsten nicht viel produktives beitragen kann ;-) Deshalb an dieser Stelle ein Dank an Steffi und Tina die für den kulinarischen Geschmack verantwortlich waren.
Da wir grade bei Deutschland angekommen sind, darf nicht verschwiegen werden, dass man hier in Karlstad doch immer wieder eine Überraschung erleben kann, z.B. folgenden Bratwurststand mit deutschem Kennzeichen auf dem Marktplatz bei dem gleich, auf deutsch versteht sich, eine Thüringer geordert wurde.
Was gibt es sonst neues aus Schweden? Ah ja, Schwedischstunde ist bei uns oftmals gleichzusetzen mit Singstunde. Wie motiviert wir dabei morgens um halb 9 sind könnt ihr in folgendem Video sehen. Unsere hochmotivierte Lehrerin kann dies nicht abschrecken^^. Seht selbst: -Video- Ein Dank an Chris (http://linkblog.over-blog.de/) unseren Kameramann!
Sonntag, 7. September 2008
Week 2 - Veckor två
Abends haben uns Schweden dann eingeladen zum "Kräftor", oder auf Englisch "Grey fish" essen. Das sind Krebse die man mit einer bestimmten Technik aufbrechen und dann mit ein wenig Aufwand essen kann. Obwohl es sich hierbei um den von mir ungeliebten Fisch handelt hab' ich's mal probiert und prompt hat es sich gelohnt.
Meine ersten beiden Kurse, die relativ intensiv sind und bis Ende Oktober dauern sind ein Schwedisch Sprachkurs und "Aspects of Sweden", ein Political Science Kurs. Vor allem wird in Schweden Wert auf Eigenarbeit und Präsenationen sowie Textabgaben gelegt. Nach 3 Unterrichtseinheiten schwedisch kann man die Sprache natürlich nicht. Na ja ich fange mal an: "Jag heter Henrik. Jag kommer från Tyskland. Jag bor i Karlstad på Trigatan 4 och jag studerar på universitetet." Na ja die ersten Gehversuche, vielleicht versteht's ja jemand. Sollte man aber nach dem Beherrschen von ein paar Sätzen, die Schwierigkeit der Sprache ist hier nicht zu unterschätzen, denken sich im Alltag verständigen zu können irrt man gewaltig. Reden die Schweden munter drauf los erkennt man aufgrund der eigenwilligen Betonungsregeln (manchmal singt man diese Sprache mehr als man sie spricht) schlechtestenfalls nicht mal die eben verwendeten Worte. Immerhin kann man im Fernsehen, was komplett englisch mit schwedischen Untertiteln ist, mitlesen und nach bekannten Worten "suchen". Die schwedische Sprache an sich sehe ich als Mix aus Deutsch und Englisch an. Viele Worte finden sich manchmal exakt gleich (deutsch = schwedisch = Gummiboot) wieder oder in abgewandelter Form. Wie sich schon in den ersten Sprachstunden zeigte ist die sprachliche Hürde für Südeuropäer und insbesondere Asiaten bedeutend höher.
Bleibt noch die Mensa zu erwähnen. Mit ca. 5 Euro ist ein Menü hier natürlich bedeutend teurer als in Deutschland. Doch gilt hier die "All you can Eat" Mentalität, aber nur das was auf einen Teller passt, nachholen ist nicht. Ist der Teller aber randvoll sind die 5 Euro gut angelegt und es bleibt ja immer noch die Möglichkeit selbst zu kochen. Na ja von kochen zu sprechen wäre übertrieben, aber lustigerweise stellen die Schweden in der Uni unzählige Kühlschränke und Mikrowellen auf, was viele Studenten nutzen sich günstig selbst zu versorgen. Diese Essensmentalität lässt ein wenig darauf schließen wieso die Schweden im Innersten die Amerikaner zum Vorbild haben, auch wenn sie augenscheinlich und ihrer Mentalität entsprechend nichts mit ihnen gemeinsam zu haben scheinen, so können sie sich doch für Hot Dogs, Pancakes oder schlicht und einfach McDonalds bzw. Burger Kind begeistern.
Es folgte ein "offizielles Welcome Dinner" für uns internationale Studenten an der Universität. Was wir nicht wussten war der spontane musikalische Beitrag den jedes Land zu leisten hatte. Nach kurzer Verständigung wurde einigte man sich auf "Komm hol' das Lasso raus", sowie folgendes Liedgut: http://de.youtube.com/watch?v=U6p99SHM6j4 Wer kann denn den Titel erraten? Glücklicherweise konnte ich mich auf der Bühne etwas in Sicherheit bringen, oder sieht mich jemand? Abgeschlossen wurde unsere grandios schieflagige Aufführung mit dem Highlight "Humba, Humba TäTerä" (schreien kann jeder) von dem leider kein Bildmaterial existiert :(
Einem erneuten Wochenende mit Boot und Angel folgten abends Partys und Events. So war in einer unserer mittlerweile favorisierten Ausgehmöglichkeiten, der Nöjesfabriken, die Zweitplatzierte des Schwedish Idol Armanda Jensen und Schwedens wohl bekanntester Rapper (fragt mich nicht nach dem Namen) mit Auftritten vertreten.
Highlight des Wochenendes war auf jeden Fall der Värmland-(die Umgebung in der Karlstad liegt, schöner als Hessen wie ich zugeben muss) Tripp, der von der Uni organisiert wurde. Zu Beginn der Busreise an einen See, es gibt ja in der unmittelbaren Nähe nicht genug davon ;-) wusste man noch nicht womit man sich bei einer der Aktivitäten, Mountainebiking, einlies. Die Vorstellung einer halbwegs ruhigen Tour für mich als Radsportinteressierten, musste ich schnell verwerfen. Über Baumstämme und Klippen statt Stock und Stein, durch Sumpf statt Fützen und teilweisen Sichtweiten unter gefühlten 50 Zentimetern schaffte unsere Gruppe, zusätzlich aufgehalten durch einen sichtbar geschockten Koreaner, dann doch irgendwie dem Guide zu folgen. Nass ob der Witterung konnte trotz Regen und 10 Grad Wassertemperatur nur ein Sprung in den See folgen, von kalt zu sprechen wäre untertrieben. Im Wigwam mit offenem Feuer kredenzte man uns dan Elchwurst, die wirklich gut schmeckt und mit Krakauerwürstchen vergleichbar ist. Ach ja, gesehen habe ich das schwedische Nationaltier in natura noch nicht, aber man soll bei diesem Vorhaben wohl geduldig bleiben. Die weiteren Aktivitäten wie Kanu, Rafting (was sich als motorbetriebende Floßfahrt über den See herausstellte), Bogenschießen und Mushroom-Picking waren dann unglaublicherweise doch eher ruhigerer Natur.
Soviel zu einer ereignisreichen 2. Woche
Bleibt dabei
Week 1 - Veckor ett
Da wäre zu Beginn die lange Anreise zu erwähnen. Am 14. August kurz vor 22 Uhr abends startete der Zug in Gießen, ehe Chris (mein Gießener Kumpane, an dieser Stelle ein Verweis auf seinen Blog: http://linkblog.over-blog.de/) und ich gegen halb3 nachts den Flughafen Köln/Bonn erreichten. Zeit war noch genug, hob unser Flieger doch erst um 6.45 Uhr ab. Wir hielten uns irgendwie wach und trafen nach dem Check-In auch noch Sandra und Claire, ebenfalls 2 Gießener Studenten auf dem Weg ins hübsche Falun. Nach 2 Stunden Flugzeit war Stockholm/Arlanda erreicht. Wieder genug Zeit um mit dem Shuttle zum Bahnhof zu gelangen um dann die Zugfahrt ins schöne Karlstad zu starten. Gegen 16.30 war das Ziel erreicht.
Am Bahnhof angekommen und zu unserer Wohnsiedlung eskortiert musste ich feststellen dass mein Hoststudent mich nicht wie geplant abholte. Na ja meinen Schlüssel bekam ich und das Haus war auch zu finden. Etwas irritiert tastete ich mich in den ersten Stock hervor um am hinteren Ende des Ganges und nach mistrauischen Blicken aus der Küche mein Zimmer zu finden. Nachdem 5 Minuten der Unfähgikeit des Türeöffnens (man dreht in Schweden grundsätzlich in die andere Richtung als bei uns!) stand ich auch schon in meinem Reich. Sauber war es, kein Wunder war der Vormieter doch Deutscher. Nur stellte sich schnell heraus, dass der Gute alles aber auch wirklich alles was nicht niet und nagelfest war mitgenommen hatte. Wenn auch nicht Kofpkissen und Decke so hatte er mir doch immerhin eine etwas durchgelegene Matratze dortgelassen. Nach dem ersten Gedanken an eine warme Dusche musste ich feststellen, dass sich dies ohne Duschvorhang nicht so gut macht (wie gesagt er hat wirklich alles mitgenommen). Nach kurzer Zeit des Umschauens, die Hausführung durch meinen Host fiel ja flach, kam gleich das Deutsche Gen zum Vorschein. Nach den ersten Bekannschaften die am Bahnhof getroffen wurden und der Erkenntnis, dass wir teilweise schon im gleichen Flieger saßen, rotteten wir uns ein erstes Mal zusammen. Und was machen Deutsche ohne Ortskenntnis..., richtig den erstbesten Supermarkt ausfindig machen und Bier kaufen. Doch schon diese erste Tat trieb uns wahre Tränen in die Augen. Da Getränke mit mehr als 3,5% alkoholgehalt nur in den staatlichen Läden namens "Systembolaget" verkauft werden dürfen, mussten wir mit 3,5%igem Bier vorlieb nehmen und umgerechnet zw. 5 und 6 Euro für den 6Pack Dosenbier hinblättern. Na ja nach der langen Anreise hatte man es sich verdient.
Hier in der studentischen Wohnsiedlung herrschte noch große Ruhe, hatte der Arrivalzeitraum für die Internationals doch grade erst begonnen und die Schweden noch über eine Woche Zeit um zum Studiumsstart einzutreffen, die Ruhe vor dem Sturm also...
In den nächsten Tagen erhöhte sich die Auslastung aber schlagartig, neben uns zahlenmäßig am meisten vertretenden Deutschen, wurden Spaniern, Franzosen, Holländern, Polen, Ungarn, Amerikanern und Chinesen auch einige Exoten aus Mexiko oder Syrien begrüßt.
Aufgrund der für mich bis dato nicht vorhandenden Hostgruppe schloss ich mich doch kurzerhand einer anderen Gruppe an, wobei wir von 2 schwedischen Studentinnen die ersten 3 Tage bis zum Beginn der Einführungswoche bestens betreut wurden. So konnten wir bereits die Stadt erkunden, schwedische Bräuche kennenlernen und am Samstag gleich schonmal feiern gehen. Auch hier reibt man sich angesichts der Preise (10€ Eintritt und 6€ für das billigste Bier sind hier normal) die Augen. Apropos Bräuche, neben Frühstück, Film- und schwedischem Liederabend wurden wir gleich Opfer neuer Sprachbarrieren. Die Frage "Vill du fika" war keineswegs ein unmoralisches Angebot sondern nur die höfliche Einladung zum Kaffeetrinken vorbeizukommen. Man sollte also sich also keinesfalls wundern sollte man mit "Will dü fii-iika" angesprochen werden.
Weiter ging es mit der offiziellen Einführungswoche, bei der neben organisatorischen und formellen Dingen Stadterkunden und eine Art Schnitzeljagd auf dem Programm standen, und wie so oft die Party am Abend. Dabei schienen insbesondere die Spanier und Franzosen nicht partymüde zu werde. "Party all night long", "nouvelle surrounde systeme", "trinking beer", wobei sie mittlerweile auch ruhiger geworden sind.
Der Freitag stand dann zu unserer freien Verfügung, was für diverse Einkäufe in der Stadt und vor allen Dingen einem Ikeabesuch genutzt wurde. Unerlässlich war dabei insbesondere Kissen, Decke und Duschvorhang zu bekommen. Zu Ikea kann man sagen, dass hier wirklich alles genauso ist wie in Deutschland und der hiesige schon eine kleine 2. Heimat für uns geworden ist. Für umgerechnet 50Cent bekommt man HotDog und nachfüllbare Getränke was bei den Preisen in Schweden wirklich hervorzuheben ist.
Desweiteren wurde die Joggingstrecke erkundet, die unmittelbar hier durch den Wald führt und im Dunkeln sogar beleuchtet ist und somit auch für die späteren Jahreszeiten zur Benutzung steht. Soweit die erste Woche, die größtenteils von Regenwetter begleitet wurde, aber womit sollte man hier sonst rechnen...
Hej då,
Henrik
Donnerstag, 4. September 2008
Triogatan 4, 1. Stock...
Man sagt, wenn ein Schwede einen zum trinken einläd ist wahre Freundschaft geschlossen. Gestern war dies mit meinen Mitbewohnern, zumindest dem Großteil auf meinem Flur, der Fall. Eigentlich wollte ich vom abendlichen Basketballspiel nur auf meine durchgelegene Matratze, aber meistens kommt es anders und oftmals als man denkt. 10 Meter hätten von der Küche noch zu meinem Zimmer gefehlt, doch prompt geriet ich ins abendliche Treiben meiner Mitbewohner. Sie hatten Captain Morgan, ich die Cola. Was ist da naheliegender als zu teilen und schon war alles im Gange, Glas für Glas wurden gelehrt, die Musik immer lauter und bizarrer (die Schweden stehen einfach auf Klassiker!) und die Küche immer schmutziger. Aber das war Nebensache! Angekommen auf dem schwedischen Flur war ich schon vorher, aber trotzdem hat dieser Abend viel geändert. Dem Alkohol fröhenend werden die Schweden zu kleinen Chameuren, sparen nicht mit Lob und Komplimenten, auch nicht für mich ihren neuen deutschen Flurbanausen. Generell kann man einen Schweden unter Alkoholeinfluss nicht mit dem gewöhnlichen Typ Schweden vergleichen, dazu an anderer Stelle mehr. Was bleibt zu sagen: Der Mythos lügt nicht!
Auch heute wird wieder gefeiert, aber ein Deutscher weiß was sich gehört und wenn der morgendliche Unibesuch immer näher rückt auch wann Schluss sein muss...
Ein Rückblick auf die ersten 2 Wochen Schweden folgt die Tage, erste Bilder stehen bereits im StudiVZ und spart nicht mit Kommentaren!
Bis die Tage...