Sonntag, 4. Januar 2009

Back to Sweden?

Eigentlich würde es für mich heute in einer Woche zurück nach Schweden gehen. Durch meinen Krankenhausaufenthalt, der sich nun schon seit dem 25.12. erstreckt, rückt dies allerdings zunächst in weite Ferne.

In diesem Sinne erinnere ich mich gerne an meinen Abschiedsabend, den 17.12. des letzten Jahres zurück. Die netten Schweden von meinem Flur organisierten doch prompt ein weihnachtliches Abschiedsessen für Xenia und mich, die zwei deutschen Stellvertreter des Flures. Sie brachten mich sogar dazu Hering zu essen, was fast schon als Revolution bezeichnet werden kann. Jedenfalls habe ich es runtergekriegt!

Auf diesen kulinarischen Schmaus folge schon die nächste Feier. Die deutsche Front hatte sich in Trio1 bei Max und Chris nocheinmal formiert. Dabei war ein Resteessen angesagt, wobei atemberaubende Kartoffelgratinkreationen enstanden. Natürlich stand der Verzehr meiner beiden importierten deutschen Biergenüße noch ganz hoch auf der Tagesordnung, stellte aber keine Hürde für die trinkfesten Deutschen da. Und unser Licher aus dem tiefen Mittelhessen kann sich nun auch einem erhötem Bekanntheitsgrad erfreuen.

Ein schöner Abschied ist mir also in jedem Fall gewiss. Wie es mit dem Blog weitergeht wird sich in den nächsten Tagen und Wochen entscheiden. Mein Dank gilt allen Lesern!

Gruß, Henrik

Samstag, 3. Januar 2009

Kiruna

Leicht verspätet der angekündigte Bericht aus Kiruna. Ich weise euch liebe Leser bereits im Vorhinein auf einen gewaltigen Berg Text hin, aber natürlich nicht ohne den Zusatz, dass es sich lohnt die 10 Minuten Zeit zu investieren um einen Eindruck aus dem Lappland des hohen Nordens zu gewinnen.

05.12. – 09.12. 5 Freunde in Kiruna

Tag 1
Nun also der Nachtrag zu der Kirunareise, die Chris, Marlon, Klaus, Max und ich am 05. Dezember dieses Jahres antraten. Los ging es doch glatt um 5.34 Uhr in der Früh. Mich um halb 5 aus dem Bett zu quälen viel schwer, aber nicht nur mir, mit leichtem Schlafblick standen wir gegen halb6 an der Bushaltestelle vor dem Campus. Ab ging es dann mit dem Zug nach Stockholm, von dort aus mit dem Flieger nach Kiruna, das oberhalb des Polarkreises im schwedischen Lappland liegt. Bei der Landung um 14.00 Uhr herrschte bereits Dunkelheit. Auf einer vereisten Landebahn stand unser Flieger plötzlich vor dem Flughafengebäude, einer etwas größeren im Schwedenstil rot angestrichenen Holzhütte wie man meinen konnte. Kein elektronisches Terminal, per Treppe stiegen wir im Stile Helmut Kohls aus dem Flieger herab. Abgeholt wurden wir von unserem Vermieter Leif. Er fuhr uns ca. 20 km außerhalb von Kiruna, wo wir uns im Camp Alta eingebucht hatten. Dort übernahm Freundin Miriam die Camprundführung um wie zuvor schon der liebe Leif immer wieder darauf hinzuweisen: „You have a realy nice cabin“. Wir erhielten die Wohnung des Bruders von Leif. Ca. 2km vom Camp entfernt wohnten wir sprichwörtlich im nichts. Als wir unsere Wohnung betraten viel uns aber gleich auf : wirklich eine „nice cabin“. Zu meiner großen Freude war ein Ofen mit inbegriffen, an dem vor allen Dingen auch Chris Gefallen fand, und so entwickelten wir ein Kontrastprogramm zur Außentemperatur. Max dagegen fand Gefallen an der großen Küche. Die ebenfalls enthaltende Sauna durften wir leider nicht mitbenutzen. Schnell wurde klar wieso, denn nach unserer 1. Kocheinheit stand unser Bad (Sauna) unter Wasser. Prompt riefen wir Leif an, der schnell zur Stelle war und mit einer Säge - seit Klausis Referat über Sägen weiss ich, dass es sich dabei um einen sogenannten „Fuchsschwanz“ handelte – das Problem behob, heisst das Rohr kappte. Der fleißige Marlon hatte schon zuvor mit dem Wischmopp versucht uns von den Wassermaßen zu befreien. Nachdem alles wieder in Ordnung war machte sich Erleichterung breit – wir konnten wieder aufs Klo! Wie in Riga hatten wir es uns bei unserem neuerlichen Ausflug zum Ziel gemacht einen ruhigen Einstiegsabend zu verleben, denn am nächsten Morgen stand ja unsere Hundeschlittentour auf dem Programm. Der ruhige Abend mit wenig Alkohol endete darin, dass Malle, Klaus und Max nachts um halb2 bei Chris und mir im Zimmer standen und uns aus dem Schlaf rissen: Es war ein Revival der spanischen Afterparty. Die Band hatte sich zu dritt wieder zusammengefunden um mit Pfannen und Kochlöffeln die legendären schon fast in Vergessenheit geratenen Klänge wieder aufleben lassen. Zu meinem Unmut landeten nach Ende des nächtlichen Konzerts die Musikinstrumente in unserem Schlafgemach. Leicht entzürnt schnappte ich mir die Materialien und ließ sie unter ohrenbetäubendem Krach aus dem Zimmer fliegen.

Tag 2
Die Hundeschlittentour am nächsten Morgen kann ich reines Gewissens als Highlights unseres Ausfluges bezeichnen. 2 Leute teilten sich dabei einen Schlitten, die jeweils mit 5 Hunden versehen waren. Zudem erhielten wir Spezialkleidung gegen die Kälte. Allerdings war es kurz nach dem Start ausgerechnet Klaus und mir vergönnt als erste und zudem einzige an diesem Tag vom Schlitten zu fallen. Und das, wo Klausi doch bei den morgendlichen Tageswetten über den ersten Abflug schon ganz hoch im Kurs stand. Jedenfalls rannte unsere Hundetruppe mit einem Irrentempo los, nachdem wir losgebunden wurden. Die erste Kurve wurde uns dann zum Verhängnis, die wehrten Hunde rannten so schnell, dass wir zu Seite kippten, nur noch auf einer Kufe standen und schließlich einen fulminanten Abflug hinlegten. Zum Glück hatte es niemand gesehen! Nach unserem Abflug jedenfalls versuchten wir noch die Verfolgung aufzunehmen, leider erfolglos. Mit 150 Kilo weniger Gepäck ließen sich unsere Hunde gar nicht mehr bremsen! Schon dachten wir die Tour sei für uns nach 2 Minuten zu Ende, da tauchte der Tourguide mit einem motorisierten Snowmobile auf, mit der Aufforderung in den Holzanhänger zu springen. Ich stand noch auf der Kante, da beschleunigte der Gute schon, so dass ich Klausi zunächst unter mir begrub. Im Affentempo jagte er los und während Klausi und ich leicht geschockt in der Holzkiste hin und her flogen wie Flummis schaffte es der Möchtegernschumi doch tatsächlich die Hunde einzuholen. Klaus und mir jagte diese Höllentour jedoch den Vodka des Vorabends aus den Tiefen des Magens wieder hoch in den Kehlkopf. Jedenfalls hatten wir unsere Hunde wieder und der Tourführer wies uns lapidar darauf hin: „You have a really strong team“. Das stimmte in der Tat. Unermüdlich rannten unsere Hunde durch die traumhafte nordschwedische Natur. Eine tolles Panorama und so viel Schnee wie ich ihn noch nie zuvor gesehen habe boten sich uns. Zu Mittag fanden wir uns in einem kleinen Tippi ein. Am Feuer wärmten wir die gefrorenen Hände und Füße. Zum Lunch gab es Lachssuppe, danach starteten wir unseren Weg zurück, wieder zu zweit auf dem Schlitten. Einer entspannt vorne sitzend, man kann fast sagen liegend, der andere dahinter stehend, mit der Aufgabe zu bremsen und ein wenig Richtung zu geben, durchaus anstrengend! Die eine halbe Stunde zuvor noch ausgepowerten Hunde waren wieder fit und rannten was das Zeug hielt. Nach ca. 3 Stunden ging somit eine tolle Tour zu Ende! Am Abend wagten wir einen kleinen Spaziergang im Freien, bei -29 Grad Außentemperatur. Somit das Gegenprogramm zu unserem Hüttchen, was eine Höchsttemperatur von 27,9 Grad plus erreichen sollte. Beim Abendbrot kamen auch mal ernste Themen auf und so diskutierten wir angeregt über GEZ, Rundfunkgebühren und die öffentlich-rechtlichen Sender. Kein Stammtischthema also, hoher Ernst im hohen Norden! Etwas gefälligere Themen kamen natürlich auch auf, wobei mir vor allen Dingen Chris‘ Geschichten über den wohl legendären Tennisclub aus Ober-Mölle und dessen Skandale in Erinnerung geblieben sind.


Tag 3

Am Morgen des dritten Tages machten wir uns auf zum Camp. Über den zugefrorenen See, von dem man absolut nichts sah und man auch nur aus Erzählungen und durch die Tatsache auf dem Weg keinerlei Bäumen oder Sträuchern zu begegnen, wusste dass es ihn gab. Am Camp übten wir uns in den Tiefen des Langlaufs. Meine ersten Versuche scheiterten an einem kläglich stumpfen Ski, der im Schnee stecken blieb und einem zu meinen Skischuhen nicht konformen Bindungssystem. Ähnliche Probleme taten sich bei Klausi auf der das ein oder andere mal Bekanntschaft mit dem nordischen Schnee machte. Nachdem sich die anderen irgendwann dazu entschieden die großen Holzski des Camps zu 4. zu benutzen und durch die Gegend zu stapfen, konnte ich zum Materialwechsel ansetzen und doch noch ein wenig ernsthaft durch den Schnee fahren. Am Abend stand die Snowmobiletour auf dem Programm, die wir über das Camp gebucht hatten. Die Tour im Dunkeln durch die schwedischen Wälder war vor allen Dingen etwas für Rennfahrer, also für uns. Problem war vor allen Dingen die klirrende Kälte von -30 Grad, so dass uns gar vor bleibenden Gesichtsverbrennungen gewarnt wurde. Gut, dass ich meine Strumpfmaske aus meiner kriminellen Phase in 2005 dabei hatte und somit gut geschützt war. Trotzdem war meine Nase nach der Tour leicht verbrannt. Probleme hatte aber auch Malles spanische Mitfahrerin, die nach der Hälfte der Tour das Steuer der beiden übernahm. Stand bei den zuvor abgeschlossenen Wetten doch eher Klausi hoch auf den Wettzetteln das motorbetriebene Monstrum gegen den Baum zu setzen, so schaffte es die Spanierin das Gefährt in einer Abfahrt vom Weg abzubringen und liebevoll einen schwedischen Baum zu touchieren, nein ihn frontal zu treffen. Klausi und ich direkt dahinter, sahen das Unheil aus nächster Nähe. Unsicher war ich mir über die an den Tag zu legende Verhaltensweise, ein kurzes Stoppen, ein aufmunterndes Daumen hoch und ich fuhr weiter. Da dachte ich mir, es sei besser den Weg nicht zu blockieren und den Guide schnellstmöglich an den Unfallort vorzulassen. Hinter mir hielten es die meistens allerdings für richtig zu warten. Zum Glück war aber außer einer Delle nichts passiert, nach kleinem Hin und Her konnte das Gefährt auch noch geborgen werden. Kurz bevor wir dann aber Heißgetränke vor dem Feuer bekommen sollten überraschte uns Max mit der Geschichte der Schwester. Meiner Frage, ob es sich bei unserem Snowmobileguide Raul um den Bruder der Campmitbesitzerin Miriam handele, überlegte er nicht lange um uns in bierernster Manier zu erklären, dass er – ähm ich meine sie - die Schwester von Miriam ist. Gut, wieder was dazugelernt im hohen Norden! Es ging weiter zurück zum Camp, während zwei vor uns fahrende Mädels leichte Probleme mit ihrem Snowmobile hatten, blieb aber sonst alles heil. Und Klausi hatte den Wetten zum Trotz einen rasanten aber absolut sicheren Ritt durch den Schnee hingelegt, das bezeuge ich hier als sein Co-Pilot!

Um uns den Vodkavorräten zu erleichtern stand am Abend Mau Mau mit Trinkstrafen auf dem Programm. Es muss dazu gesagt werden, dass wir in den 5 Tagen Kiruna zu richtigen Kartenfreaks wurden, wobei meistens „Arschloch“ gezockt wurde, teilweise aber auch mal über Stunden. Jedenfalls regte Chris an mal Mau Mau auszuprobieren. Wie tückisch dieses so harmlos erscheinende Spiel enden kann erlebten wir nach nur ein paar Runden. Da gab es Zitate von Alleinunterhalter Klausi: „Da kannst de nicht mitreden, wenn es nicht um die SPD geht“. Gemeint war Max der auch schon die ein oder andere Strafe ausstehen musste. Klausi himself zeigte nach ein paar Kurzen zudem noch großes Interesse mit Chris über Musik zu philosophieren. Zudem machte er sich am Abend mehrmals auf den Weg zum nahegelegen schneebedeckten See. Erst gegen halb3 schafften wir es Richtung Bett, ohne jedoch das von Klausi geforderte PES-Turnier MIT Rückspiel auszutragen, was unserer Kalkulation zur Folge bis zu 4 Stunden hätte dauern können.


Tag 4
Miriams Schwester Raul holte uns gegen 11 Uhr ab. Sie sollte uns in die Stadt nach Kiruna bringen. Leider sollte dies unsere einzige Stadtfahrt bleiben denn für die 20 Kilometer Fahrt berechneten die Campbetreiber einen stolzen Preis von umgerechnet 30 Euro – one way! 60 Euro also für beide Fahrten, da war klar, dass es nur einen Tag nach Kiruna gehen würde. Am 4. Tag war dies aber unumgänglich, unsere Nahrungsvorräte neigten sich dem Ende zu. Fragt man sich jetzt wie wir überhaupt an Essen gekommen waren, denn immerhin wohnten wir im Nichts im hohen Lappland, so die kurze Erklärung, dass der nette Leif uns bei der Ankunft zunächst zum Supermarkt in der Stadt brachte, damit wir das nötigste Einkaufen konnten. Das wir damit fast 4 Tage zurecht kommen mussten war uns damals nicht klar, sonst wäre unser Budget wahrscheinlich auch über 70 Euro für uns 5 Personen ausgefallen. Jedenfalls habe ich Essen noch nie so effizient und penibelst genau genutzt wie wir es in unserer nice cabin nahe Kiruna taten. Da wurden alle möglichen Kreationen entworfen, am Ende gab es mit viel Wasser gestreckte Suppe mit einer Kartoffel drin und zum Frühstück Eier gemischt mit kleingeschnittenem Käse und Salami aus der Pfanne. Aber alles immer wohlportioniert, gut gehaushaltet, auch wenn wir kein Salz hatten zum Kochen und es das ein oder andere mal Nudeln gab, hungern musste ich jedenfalls nicht, geschmeckt hat es auch immer und Papa Chris war es der immer für die gerechte Portionierung sorgte. Anders vielleicht der Max, der sich dann schonmal heimlich über den Brotvorrat hermachte um nicht zu hungern. Ungeklärt sind auch unsere Dispute, wie oft man nun am Tag warm essen sollte…

Auf der Autofahrt nach Kiruna jedenfalls blockte Schwester Raul alle Annäherungsversuche von Max mustergültig ab, so eine Spanierin kann schonmal pokern und auch das Projekt Miriam und Chris stand trotz liebevollen Telefonaten und Aussagen wie „you know, everything is possible“ immer wieder auf der Kippe. In Kiruna klapperten wir die Sehenswürdigkeiten der Stadt in schnellem Schritt ab, was nicht so schwer war. Hervorzuheben sind das Rathaus und die altmodische Kirche die komplett aus Holz gefertigt ist. Nach einem kleinen Snack – lecker Elchfleisch! – stand die Besichtigung der größten Eisenerzmiene der Welt auf dem Programm, in der immerhin 3.000 Menschen arbeiten. Mit dem Reisebus wurden wir vor der Touristeninformation abgeholt und es ging unter Tage, wobei die gut gelaunte Führerin uns von über 300 Kilometer Straße berichtete, die im Berg vorhanden sind. Jedenfalls hielten wir knapp 500 Meter tief im Berg und staunten nicht schlecht als wir in ein Kino geführt wurden und einen Präsentationsfilm der Firma LKAD zu sehen bekamen. Weiter ging es ins Museum nebenan, ein paar Schächte und Grubenfahrzeuge durften wir noch besichtigen und schließlich saßen wir 500 Meter tief im Berg in einer Cafeteria bei Kaffe und Kuchen, auch ein bischen Eisenerz durften wir mitnehmen. Ob ich jetzt reich bin? Besonders interessant fand ich neben den Methoden zur Abarbeitung des Eisenerzes - das genaue Prozedere könnte ich schon nicht mehr adäquat nacherzählen - die Tatsache, dass die Stadt Kiruna bis 2035 erheblich „verschoben“ werden muss. Da man noch tiefer in den Berg hineingehen möchte muss z.B. bis 2015 der Bahnhof umgelagert werden. Danach trifft es den Stadtkern, dass von uns besichtigte Rathaus, die Kirche, ja die ganze Innenstadt und natürlich auch viele Bewohner. Möglich ist dies sicherlich nur weil der Betrieb und die Miene zu 100% verstaatlicht sind. Jedenfalls wird die Stadt in den kommenden Jahren umgelagert und ihren Mittelpunkt dann irgendwann ein paar Kilometer nordöstlich des jetzigen Standpunktes haben. Zum Transport ganzer Gebäude wurde sogar eine Spezialfirma aus Holland beauftragt. Man darf gespannt sein!
Am Abend gab es dann das von Klausi geforderte Pro Evolution Soccer Turnier mit einer hohen Quote an Unentschieden. Nebenbei leerten wir nochmal ein paar bayrische Weissbier, die wir in der Stadt erstanden hatten. Malle und ich machten uns zudem daran die letzten Vodkareste zu vernichten. Die Bilanz: 4 Tage – 4 Flaschen, und meistens pur!

Tag 5
Eine Stunde lang Putzkommando! Wir brachten unser Häuschen nochmal auf Vordermann und dann war auch schon Leif da. Ich glaube die Kaution von 50 Euro hätten wir auch bei einem Putzaufwand von 5 Minuten bekommen, aber die nice cabin soll ja nice bleiben! Leichte Probleme mit unserer Rückreise sollten noch in Stockholm auf uns warten. Am vorigen Abend war mir peinlicherweise aufgefallen, dass ich wohl die telefonische Buchung versemmelt hatte. Jedenfalls gaben unsere Tickets die Abfahrtszeit von 15.25 an, während unser Flieger um 15.10 landen sollte und der Transfer zum Bahnhof vorneweg schonmal eine halbe Stunde in Anspruch nimmt. Was blieb anderes übrig als am Stockholmer Bahnhof zum Schalter zu gehen und den Charme spielen zu lassen. Jedenfalls stellte die freundliche Dame der schwedischen Bahn nicht viele Nachfragen, hörte gespannt meinen Schilderung zu und stellte uns kostenlos Tickets für den abendlichen Zug um 7 aus – mit reservierten Plätzen! Soviel zu Kundenbetreuung – ein Lob an die schwedische Bahn! Auch preislich soll mal erwähnt werden, dass wir hinwärts nach Stockholm mit dem X2000 – dem Pendant zum deutschen ICE – für unter 10 Euro die 300 Kilometer von Karlstad nach Stockholm zurückgelegt haben. Die Mehrzeit in Stockholm vor unserer Rückfahrt wollten wir jedenfalls noch nutzen und so stiefelten wir durch die Stadt, sahen uns den Stockholmer Weihnachtsmarkt, ein Kind im T-Shirt auf der Eislauffläche an und besuchten den Sony Store. Gegen 22 Uhr waren wir dann wieder back home.
Kiruna waren 5 tolle Tage! Eindrücke von unberührter Natur und einem ganz anderen Leben in Dunkelheit bei dem Temperaturen von -30 Grad Alltag sind. Leif erzählte uns bei der Rückfahrt, dass sein kältestes Erlebnis -52 Grad waren, an einem Tag als er eine Tour machte und im Freien schlief. Jedenfalls war es ein riesen Erlebnis ein paar Tage weit über dem Polarkreis zu verbringen. Ich kann nur jedem empfehlen, dies einmal zu machen wenn sich die Möglichkeit dazu bietet. Zu meinem Leidwesen haben wir in Kiruna keine Nordlichter gesehen, die Prognosen dafür waren schlecht, aber „tagsüber“ wurden wir immerhin mit traumhaften Sonnenaufgängen und Lichtspielen verwöhnt!

Kiruna var mycket bra!
Hälsningar, Henrik